Nie wieder Zahnarzt
Hans Mentz: Humorkritik
Was hilft gegen Angst vorm Zahnarzt? Eine tödliche Krebsdiagnose. Und was hilft bei tödlichen Krebsdiagnosen? Möglicherweise ein Restsinn für Komik; für die kleinen Scherze links und rechts des Highway to Hell. Selten habe ich ein so illusionsfreies Buch gelesen wie »Arbeit und Struktur«, das Wolfgang Herrndorf im Angesicht des Todes schrieb. Für den comic relief sorgt der gefürchtete Dentist: "Liste von Dingen, die besser geworden sind: Nie wieder Steuererklärung, nie wieder Rentenversicherung, nie wieder Zahnarzt."
Geht runter wie Öl
Jair Bolsonaro: Vom Fachmann für Kenner
Das vielleicht schönste Kompliment, das ich je von einer Frau bekommen habe, war: »Ich liebe, wie du stinkst." Trotzdem würde ich eher davon abraten, vor Dates stundenlang am Lagerfeuer zu sitzen. Vermutlich wird der Satz nämlich nur selten ausgesprochen.
Tödlicher Absturz bei Sonntagsfrage!
Die CDU trifft der Stein-Schlag! Parteichef Merz bezwang den Kahlen Asten und erklomm im Alleingang den Black Rock. Doch auf dem Gipfel der Macht – dem Dach des Kanzleramts, 36 Meter hoch – stolperte er von Fehltritt zu Fehltritt und stürzte ins Bodenlose.
Außerdem im Heft
Deutsche O-Töne zu den polnischen Grenzkontrollen. Die großartigen Werbegene unserer Prominenten. Ein nüchterner Blick auf das Werk von Bas Kast. Whisky-Tasting mit den Scorpions. Pro & Kontra Paviantötungen. Mit Cartoons und Comics von Katz & Goldt, Rattelschneck und Stephan
Memento Mhmmmori
Mein Kollege hat sich vor zwei Tagen einen Toast gemacht und ihn dann im Toaster vergessen. Einige Kollegen regten sich darüber auf, mich hingegen störte das nicht, im Gegenteil: Ich sah den Toast als Mahn-Mahl für Vergesslichkeit.
Wie sie uns gefällt
Auch nach ihrem 80. Geburtstag bietet Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf erwachsenen (Vor-)Leser:innen das, was ihnen die Lektüre von Kinderbüchern meist erst lohnend macht: Humor, und wer je gezwungen war, sich zu Fritzchen-Witzen von Grundschulkindern zu verhalten, wird sofort erkennen, dass Pippi auch darin keine normale Neunjährige ist, dass ihre Komik die einer Erwachsenen vorstellt.
Du hingegen, Sven-Oliver Schibat
Du hingegen, Sven-Oliver Schibat, resümierst unter der Rubrik »Hessen am Abend« das Tagesgeschehen im Bundesland für Hessenschau.de, und da haben wir uns sehr gefreut über die Zusammenfassungsüberschrift: »Erste Hitzewelle trifft Hessen, Direktzug Frankfurt–London geplant«.
Ringo never knows?
Auf einer frühen Pressekonferenz der Beatles antwortete Ringo Starr einem Fragesteller, der ihn aufs Glatteis führen wollte, was er denn von Ludwig van Beethoven halte: »Oh, ich liebe Beethoven, besonders seine Gedichte.
Die Zeitschrift Titanic sorgt mit ihren Satiren immer wieder für Aufsehen. Gegründet wurde das Magazin von ehemaligen Mitarbeitern der Zeitschrift „pardon“, die sich 1979 zusammenfanden. Schon bald wurden die Gründungsmitglieder aufgrund des Sitzes der Redaktion als „Neue Frankfurter Schule“ bezeichnet. Die Titanic erscheint monatlich.
Die Inhalte der Titanic sind durchweg satirischer Natur. So fand sich beispielsweise der Satz „Die endgültige Teilung Deutschlands – das ist unser Auftrag“ als Persiflage auf das Impressum der Bild–Zeitung im Heft und regelmäßig werden überaus provokative Titelbilder herausgegeben. Darüber hinaus ist es den Redakteuren der Titanic mehrfach gelungen, die deutsche Medienlandschaft gleichsam hinters Licht zu führen, was beispielsweise in Form eines Auftritts bei „Wetten, dass?!“ geschah. In vielen Artikel scheint jedoch das hohe intellektuelle Niveau der Titanic durch, was sich beispielsweise durch ein verfremdetes Foto des Philosophen Theodor W. Adorno in der „Humorkritik“, Karikaturen namhafter Zeichner oder Gastkolumnen unterschiedlicher Schriftsteller äußert.
Die Titanic dürfte sich an Personen mit hohem intellektuellen Niveau wenden, denen zudem eine kritische politische Haltung zu eigen ist. Dass das Konzept aufgeht, zeigt sich an einer gedruckten Auflage von fast 100.000 Exemplaren (Stand: 2016).
Bei der Titanic von Besonderheiten zu sprechen, ist kaum möglich, da das gesamte Magazin eine einzige Besonderheit in der deutschen Presselandschaft darstellt. Erwähnenswert ist jedoch, dass „Die Partei“ aus der Redaktion hervorgegangen ist und bei verschiedenen Wahlen antrat. Ebenfalls kennzeichnend sind die vielen Verbote von Ausgaben.
Die Zeitschrift Titanic erscheint im Titanic Verlag mit Sitz in Berlin. Andere Magazine werden hier nicht herausgegeben, wohl aber Bücher, Poster, CDs und andere Medien.
Ein Vergleich mit der Titanic ist so gut wie unmöglich. Die Zeitschrift ist in ihrer Schärfe so gut wie unerreicht. Berühmt und ebenso polarisierend ist natürlich die französische Charlie Hebdo, während der Eugenspiegel vor allem in Ostdeutschland über große Tradition verfügt. Im englischsprachigen Raum lesen Satirefreunde vor allem das Private Eye
Nie wieder Zahnarzt
Hans Mentz: Humorkritik
Was hilft gegen Angst vorm Zahnarzt? Eine tödliche Krebsdiagnose. Und was hilft bei tödlichen Krebsdiagnosen? Möglicherweise ein Restsinn für Komik; für die kleinen Scherze links und rechts des Highway to Hell. Selten habe ich ein so illusionsfreies Buch gelesen wie »Arbeit und Struktur«, das Wolfgang Herrndorf im Angesicht des Todes schrieb. Für den comic relief sorgt der gefürchtete Dentist: "Liste von Dingen, die besser geworden sind: Nie wieder Steuererklärung, nie wieder Rentenversicherung, nie wieder Zahnarzt."
Geht runter wie Öl
Jair Bolsonaro: Vom Fachmann für Kenner
Das vielleicht schönste Kompliment, das ich je von einer Frau bekommen habe, war: »Ich liebe, wie du stinkst." Trotzdem würde ich eher davon abraten, vor Dates stundenlang am Lagerfeuer zu sitzen. Vermutlich wird der Satz nämlich nur selten ausgesprochen.
Tödlicher Absturz bei Sonntagsfrage!
Die CDU trifft der Stein-Schlag! Parteichef Merz bezwang den Kahlen Asten und erklomm im Alleingang den Black Rock. Doch auf dem Gipfel der Macht – dem Dach des Kanzleramts, 36 Meter hoch – stolperte er von Fehltritt zu Fehltritt und stürzte ins Bodenlose.
Außerdem im Heft
Deutsche O-Töne zu den polnischen Grenzkontrollen. Die großartigen Werbegene unserer Prominenten. Ein nüchterner Blick auf das Werk von Bas Kast. Whisky-Tasting mit den Scorpions. Pro & Kontra Paviantötungen. Mit Cartoons und Comics von Katz & Goldt, Rattelschneck und Stephan
Memento Mhmmmori
Mein Kollege hat sich vor zwei Tagen einen Toast gemacht und ihn dann im Toaster vergessen. Einige Kollegen regten sich darüber auf, mich hingegen störte das nicht, im Gegenteil: Ich sah den Toast als Mahn-Mahl für Vergesslichkeit.
Wie sie uns gefällt
Auch nach ihrem 80. Geburtstag bietet Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf erwachsenen (Vor-)Leser:innen das, was ihnen die Lektüre von Kinderbüchern meist erst lohnend macht: Humor, und wer je gezwungen war, sich zu Fritzchen-Witzen von Grundschulkindern zu verhalten, wird sofort erkennen, dass Pippi auch darin keine normale Neunjährige ist, dass ihre Komik die einer Erwachsenen vorstellt.
Du hingegen, Sven-Oliver Schibat
Du hingegen, Sven-Oliver Schibat, resümierst unter der Rubrik »Hessen am Abend« das Tagesgeschehen im Bundesland für Hessenschau.de, und da haben wir uns sehr gefreut über die Zusammenfassungsüberschrift: »Erste Hitzewelle trifft Hessen, Direktzug Frankfurt–London geplant«.
Ringo never knows?
Auf einer frühen Pressekonferenz der Beatles antwortete Ringo Starr einem Fragesteller, der ihn aufs Glatteis führen wollte, was er denn von Ludwig van Beethoven halte: »Oh, ich liebe Beethoven, besonders seine Gedichte.
Die Zeitschrift Titanic sorgt mit ihren Satiren immer wieder für Aufsehen. Gegründet wurde das Magazin von ehemaligen Mitarbeitern der Zeitschrift „pardon“, die sich 1979 zusammenfanden. Schon bald wurden die Gründungsmitglieder aufgrund des Sitzes der Redaktion als „Neue Frankfurter Schule“ bezeichnet. Die Titanic erscheint monatlich.
Die Inhalte der Titanic sind durchweg satirischer Natur. So fand sich beispielsweise der Satz „Die endgültige Teilung Deutschlands – das ist unser Auftrag“ als Persiflage auf das Impressum der Bild–Zeitung im Heft und regelmäßig werden überaus provokative Titelbilder herausgegeben. Darüber hinaus ist es den Redakteuren der Titanic mehrfach gelungen, die deutsche Medienlandschaft gleichsam hinters Licht zu führen, was beispielsweise in Form eines Auftritts bei „Wetten, dass?!“ geschah. In vielen Artikel scheint jedoch das hohe intellektuelle Niveau der Titanic durch, was sich beispielsweise durch ein verfremdetes Foto des Philosophen Theodor W. Adorno in der „Humorkritik“, Karikaturen namhafter Zeichner oder Gastkolumnen unterschiedlicher Schriftsteller äußert.
Die Titanic dürfte sich an Personen mit hohem intellektuellen Niveau wenden, denen zudem eine kritische politische Haltung zu eigen ist. Dass das Konzept aufgeht, zeigt sich an einer gedruckten Auflage von fast 100.000 Exemplaren (Stand: 2016).
Bei der Titanic von Besonderheiten zu sprechen, ist kaum möglich, da das gesamte Magazin eine einzige Besonderheit in der deutschen Presselandschaft darstellt. Erwähnenswert ist jedoch, dass „Die Partei“ aus der Redaktion hervorgegangen ist und bei verschiedenen Wahlen antrat. Ebenfalls kennzeichnend sind die vielen Verbote von Ausgaben.
Die Zeitschrift Titanic erscheint im Titanic Verlag mit Sitz in Berlin. Andere Magazine werden hier nicht herausgegeben, wohl aber Bücher, Poster, CDs und andere Medien.
Ein Vergleich mit der Titanic ist so gut wie unmöglich. Die Zeitschrift ist in ihrer Schärfe so gut wie unerreicht. Berühmt und ebenso polarisierend ist natürlich die französische Charlie Hebdo, während der Eugenspiegel vor allem in Ostdeutschland über große Tradition verfügt. Im englischsprachigen Raum lesen Satirefreunde vor allem das Private Eye
Hervorragende Lektüre mit hochintelligentem Biss!
4,50 / 5
schmetterlingskacke is ne band.hab 2karte bestellt
Hervorragende Lektüre mit hochintelligentem Biss!
Satire bitterböse und trotzdem zutreffend, vor nichts respekt macht weiter so