Das Magazin Ohrenkuss ...da rein da raus wurde 1998 gegründet und wird von Menschen mit Down-Syndrom geschrieben. Die Zeitschrift erscheint zweimal im Jahr.
Die Themen dieses ungewöhnlichen Magazins sind so vielfältig wie das Leben selbst. Menschen mit Down-Syndrom schreiben in Ohrenkuss über das, was sie bewegt, verleihen ihren Gefühlen Worte, teilen ihre Sicht der Welt den Lesern mit. Die Themen bestimmen die Autoren selbst, genauso wie ihre Texte eins zu eins in dem Magazin wiedergegeben werden – ohne Anpassungen an die aktuelle Rechtschreibung, ohne Korrekturen bei Grammatik oder Zeichensetzung.
Die Zeitschrift Ohrenkuss wendet sich an Menschen mit Down-Syndrom aber ebenfalls an Ärzte, Lehrer, Familie - oder Fans, die die Poesie der Texte lieben.
1998 dachte man noch: Menschen mit Down-Syndrom können nicht lesen und schreiben. Ohrenkuss-Autorin Anna-Lisa Plettenberg sagt dazu: „Ich will, dass alle wissen: Menschen mit Down-Syndrom können lesen, schreiben, rechnen und sind schlau!“ Seit es den Ohrenkuss gibt, wissen das mehr Menschen. Thematisch geht es um Liebe und Zusammenleben, Essen und Sport, Musik und Politik manchmal auch um Wunder und den Anfang der Welt.
Ohrenkuss ist ein Magazin, in dem fast alle Texte von Menschen mit Down-Syndrom erstellt werden. In Bonn treffen sich die fast 20 AutorInnen alle zwei Wochen zur Redaktionssitzung. Viele schreiben selbst – per Hand, mit der Schreibmaschine oder auf dem Computer, manchmal diktieren sie auch. So wie es für sie am leichtesten ist. Die Außenkorrespondenten senden der Redaktion ihre Beiträge per Post, Fax, Tonband oder E-Mail zu. Die Autoren- und Redaktionsarbeit wird von Assistenten begleitet. Bei Ohrenkuss kann sich jeder als Autor bewerben, der das Down-Syndrom hat.
Ohrenkuss fällt in die Kategorie der Handicaps Zeitschriften und ist als Zeitschrift für und von Menschen mit Down-Syndrom einmalig.