Der Medienkonzern Hubert Burda nimmt nach Informationen aus Insiderkreisen offenbar den Verkauf der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu ins Visier. Der Verkauf könnte bereits im ersten Quartal 2026 über die Bühne gehen und dabei rund 500 Millionen Euro einbringen. Dies berichten mehrere Medien unter Berufung auf interne Quellen.
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Hintergrund & Ausgangslage
Die Plattform kununu wurde 2007 in Wien gegründet und gilt als führende Arbeitgeber-Bewertungsplattform im deutschsprachigen Raum. Seit 2013 gehörte sie zur New Work SE (ehemals Xing SE). Im Juni 2025 übernahm Burda die New Work SE vollständig, wodurch kununu und das Berufsnetzwerk Xing zu 100 % im Besitz von Burda sind.
Nach dieser Übernahme heißt es nun, Burda prüfe die Veräußerung von kununu, noch kurz nach der Komplettübernahme. Laut dem Medium MEEDIA plant der Verlag den Verkauf im ersten Quartal 2026.
Was ist geplant?
- Laut Quellen soll kununu für rund 500 Mio. Euro verkauft werden.
- Der Zeitpunkt des Abschlusses (Closing) sei auf das erste Quartal 2026 angesetzt.
- Ein potenzieller Käufer könnte dem Bericht zufolge ein Finanzinvestor sein, etwa die Investmentgesellschaft KKR & Co., die bereits im Segment Vermittlungs‑/Stellenportale engagiert ist. Allerdings gibt es von KKR keine offizielle Stellungnahme.
Warum verkauft Burda so schnell?
Mehrere Gründe stehen im Raum:
- Finanzieller Druck beziehungsweise Portfolio‑Überprüfung: Im Bereich B2B Media, Services und Commerce, zu dem New Work zählt, verzeichnete Burda für 2024 ein Umsatzminus von 8,3 % auf 463,3 Mio. Euro. Der Konzern scheint sein Digitalportfolio kritisch zu hinterfragen. Laut MEEDIA‑Kommentar zählt zu diesen Überlegungen: „Burda muss neu gebaut werden, Abrissarbeiten inklusive.“
- Strategische Neuausrichtung: Der sehr schnelle Weiterverkauf von kununu, nur Monate nach der Übernahme von New Work, lässt darauf schließen, dass Burda kurzfristig Weichen stellen will für eine Neuorientierung im digitalen Bereich. MEEDIA berichtet: „Erst im Juni hatte sich Burda die New Work SE vollständig einverleibt. Nun scheint es, dass Burda offenbar einen Verkauf von kununu vorbereitet.“
- Markt‑ und Wettbewerbssituation: kununu zählt laut eigenen Angaben rund 70.000 neue Bewertungen pro Monat und beschäftigt über 200 Mitarbeiter:innen. Dennoch: Mit zunehmendem Wettbewerb, Digitalisierung und veränderten Geschäftsmodellen könnten Wachstumshürden bestehen.
Was bedeutet das für kununu & die Belegschaft?
Für die Marke kununu könnte sich durch einen Verkauf vieles ändern, vom Eigentümer über Strategie bis Geschäftsmodell. Aus Sicht der Mitarbeiter:innen und der Führung stellt sich die Frage: Wer übernimmt, und welche Rolle wird die Marke künftig spielen?
Aus Sicht von Burda könnte ein Verkauf bedeuten: Einmalerlös zur Stärkung anderer Geschäftsbereiche oder zur Rückführung von Investitionen. Gleichzeitig ist zu beachten: Ein Käufer kann neue Wege einschlagen, etwa Internationalisierung, Ausbau von Services oder Synergien mit HR‑Technologien.
Ausblick
Ein Verkauf von kununu durch Burda wäre ein deutliches Signal: Der Verlag räumt sein Digitalportfolio auf und fokussiert sich neu. Für das erste Quartal 2026 bleibt zu beobachten: Wird tatsächlich ein Closing erreicht? Wer wird Käufer? Und wie wird kununu nach einer Übernahme positioniert? Für den Markt der Arbeitgeberbewertungen kann das Auswirkungen haben, etwa auf Preisstruktur, Services oder Innovationskraft.
Fazit:
Burda bewegt sich strategisch, und eine der ersten sichtbaren Konsequenzen könnte der Verkauf von kununu sein. Rund 500 Mio. Euro Erlös, Abschluss im frühen 2026, sofern die Insider‑Informationen zutreffen. Die Fronten sind gespannt: Was steckt hinter dem schnellen Verkauf? Und welche Richtung nimmt die Plattform unter neuer Führung? Für Medien‑ und Digitalstrategen sowie HR‑Technologie‑Beobachter bleibt dieser Schritt ein wichtiges Indiz für die Neuaufstellung eines traditionellen Verlages im digitalen Zeitalter.